Quellen zum 1. und 2. Abschnitt.
Katzen, Das deutsche Land.
Supan, Grundzüge der physischen Erdkunde.
Xedderich, Wirtschaftsgeographische Verhältnisse im ostfälischen Hügel-
und Tieflande.
Günther, Der Harz.
Regel, Thüringen.
Sommer, Landeskunde von Schlesien.
Partsch, Oberschlesien.
Wahnschaffe, Ursachen der Oberflächengestaltung des norddeutschen Flach-
landes.
Dorn, Die Seehäfen des Weltverkehrs.
Meitzen, Uhrenindustrie im Schwarzwalde.
Rausch, Sonneberger Spielwaren-Industrie.
Borgius, Mannheim und die Entwicklung des südwestdeutschen Getreide-
handels.
Menzel, Berg- und Hüttenwesen im Königreich Sachsen.
Wickert, Der Rhein und sein Verkehr.
Lange, Hausindustrie in Schlesien.
Struwe, Der Hopfenhandel.
Senkel, Wollproduktion und Wollhandel im 19. Jahrhundert.
Schneider, Petroleumhandel.
Stillich, Spielwaren-Hausindustrie des Meininger Oberlandes.
Hisserich, Die Idar-Obersteiner Industrie.
Senst, Die Metallspielwarenindustrie und der Spielwarenhandel von Nürn-
berg und Fürth.
Banniza, Berg- und Hüttenwesen des Oberharzes.
Paxmann, Die Kaliindustrie.
Engel, Obstbau und Obsthandel im Großherzogtum Baden.
Meyer, Lesebuch der Erdkunde.
Credner, Elemente der Geologie.
Pütz, Erd- und Völkerkunde.
Schillmann, Geographie in Bildern.
Kerp, Die deutschen Landschaften.
Handbuch der Wirtschaftskunde Deutschlands.
Statistische Jahrbücher, Handelskammerberichte, Fach- und Zeitschriften.
Quellen zum 3. Abschnitt.
Merckel, C., Münch u. a.. Der Weltverkehr und seine Mittel.
Rotschild's Taschenbuch für Kaufleute.
Handbuch der Wirtschaftskunde Deutschlands.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]
32 —
4. Hopfenhau. Den Hauptsitz des Hopfenanbaus in der
oberrheinischen Tiefebene findet man ebenfalls im Unter-
Elsaß.
Im Jahre 1902 wurden hier fast 4000 ha mit Hopfenpflanzungen
gezählt, die 29 000 dz dieser würzigen Dolden lieferten, d. i. etwa 1/5 des
in ganz Bayern gewonnenen Hopfens.
Ganz besondere Sorgfalt und liebevolle Pflege läßt man
in der oberrheinischen Tiefebene dem
5. Obstbau angedeihen. Er hat seine Heimstätte be-
sonders auf der rechten Seite des Rheines, also in Baden,
gefunden.
Dieses steht unter den süddeutschen Staaten bezüglich
der Obstkultur an erster Stelle.
Im Jahre 1900 gab es in ganz Baden fast 9 Millionen
Obstbäume. Am stärksten hat sich der Obstbau entwickelt
an den Nordabhängen des Kaiserstuhles, am Westrande des
Schwarzwaldes und seiner nördlichen Ausläufer sowie
in der Heidelberger Gegend, wo Klima und Bodenzusammen-
setzung ihn besonders begünstigen.
1. Anbaugebiete für Steinobst, besonders Früh-
kirschen, sind
a) der Westrand des Odenwaldes (sogenannte Berg-
straße) und das Neckartal bei Heidelberg.
b) Das Kinzigtal.
c) Der Kaiserstuhl, wo 5000 bis 6000 Kirschbäume
etwa 15 000 bis 20 000 Zentner Kirschen liefern.
d) Die Brühler Gegend. Hier hat statt der Frühkirsche
die Frühzwetsche große Handelsbedeutung erlangt. Der
Ertrag beziffert sich auf 20 000 bis 25 000 Zentner im Jahre.
2. Anbaugebiete für Kernobst.
Den Mittelpunkt bilden :
a) Wertheim.
b) Der Seekreis. Diese Gegend ist die eigentliche Obst-
kammer des Landes. Der durchschnittliche Ertrag erreicht die
ungeheure Menge von 148 000 Zentnern.
3. Beerenobst-Anbaugebiete. Solche sind besonders
die Gegend um Heidelberg und das Murgtal.
Ii. Bergbau. Der wirtschaftliche Wert der Tiefebene
äußert sich endlich noch im Bergbau. Bleiglanz und Zink-
blende werden bei Freiburg gewonnen.
Ferner liefern die dem Großherzogtum Baden gehörigen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
— 34 —
Nicht weniger als 600*) Werkstätten größeren und kleineren
Umfanges fabrizieren Schmuckgegenstände der mannigfaltig-
sten Art: Ringe, Ketten, Armbänder, Kreuze, Bleistifthalter usw.
Darmstadt ist gleich Worms und Pirmasens Sitz lebhafter
Lederverarbeitung. (Schuh- und Stiefelfabrikation.)
(Im Gebirge.)
Während im Wasgenwalde die Käsebereitung, im
Odenwalde die Syenitgewinnung und -Schleiferei die
beachtenswertesten Gewerbe bilden, ist der Schwarzwald der
Hauptsitz :
a) der Uhrenfabrikation (Furtwangen, Triberg, Villingen,
Neustadt).
Man verfertigt heute vornehmlich:
1. die bekannten Schwarzwälder Kuckucks- und Wachtel-
uhren,
2. die massive Uhr (Regulator, Tafel-, Wanduhr),
3. die Amerikaneruhr.
Die letztere hat die alte Schwarzwälder Uhr mehr und mehr ver-
drängt, da dieselbe einen Massenartikel bildet, der infolge der Billigkeit
und dauerhaften Konstruktion ein besserer Handels- und Exportgegen-
stand ist.**)
Jetziger Umfang. Der Schwarzwald bildet immer noch den
Hauptsitz der deutschen Uhrenindustrie. Auf einem Bezirke von 10 Quadrat-
meilen sind etwa 10 000 Arbeiter in ihr beschäftigt; davon entfallen auf
über 1000 Kleinbetriebe etwa 2000 Gehilfen und auf mehr als 60 Groß-
betriebe nahezu 8000 Arbeiter.
Absatzgebiete. Als Hauptausfuhrländer kommen in Betracht:
England, Rußland, die Schweiz und der Orient, dann Amerika, Südafrika
und Australien.
b) bedeutender Musikinstrumentenfabrikation.
In neuerer Zeit haben die Schwarzwaldbewohner sich
auch mit Erfolg der Herstellung von kleineren und größeren
Musikinstrumenten zugewendet. (Orchestrions.)
c) lebhafter Strohflechterei; jedoch wird sie nicht in
dem Umfange betrieben wie in Oberbayern;
d) vieler anderer Gewerbe, die ihre Entstehung teils
dem Holzreichtum, teils den Bodenschätzen des Gebirges ver-
danken, wie Holzfällen, -flößen und -schneiden, Teer- und
*) Einige verarbeiten wöchentlich für 5000 M Gold und jährlich für
200000 M Edelsteine und 100000 M Perlen.
**) Im badischen Schwarzwalde gibt es zehn größere Etablissements,
die täglich 6000 bis 8000 Stück dieser Uhren zu liefern imstande sind.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Darmstadt Worms Odenwalde Furtwangen Triberg Villingen England Amerika Südafrika Australien Oberbayern
36
der Mannheims. Lederverarbeitung und Möbelfabrikation
sind hier sehr entwickelt.
2. Die Eisenbahnen.
Die von Süden nach Norden sich erstreckende Tiefebene
hat auch den wichtigsten Bahnlinien ihren Weg gezeigt: es
sind die rheinische West- und Ostbahn.
Die Westbahn: Basel — Mülhausen — 1 Speier, Worms, Main z.
Straßburg | Neustadt, Bingen.
Die Ostbahn: Basel—freiburg— Ì Mannheim—mainz.
Karlsruhe j Heidelberg—darmstadt—frankfurt.
Eine weitere Folge der Bodengestaltung ist die Ent-
wicklung von zwei Eisenbahnknotenpunkten.
Mülhausen bildet den einen. Hier zweigt sich der
Südwestverkehr vom Südverkehr ab, um durch die burgundische
Pforte Frankreich zu erreichen.
Mainz, Darmstadt, Frankfurt a. M. bilden im Nord-
osten ein Verkehrsdreieck, zu dem aus allen Himmels-
richtungen Schienenwege hinstreben.
Am meisten trifft dies zu für Frankfurt a. M. (288 000).
Durch die Lage an den sich kreuzenden Land- und
Wasserwegen ist diese Stadt eine Vermittlerin zwischen dem
Norden und Süden, Westen und Osten Deutschlands geworden.
Daraus erklärt sich auch ihre Bedeutung als Meß platz in
früherer Zeit; heute haben die Messen sehr an Wert verloren.
Dagegen hat Frankfurt seinen alten Ruf als einer der ersten
europäischen Börsenplätze bewahrt.
Am linken Ufer des Mains liegt die Vorstadt Sachsen-
hausen, die sich durch viele Gärtnereien, 5 große und
46 kleinere Apfelweinkeltereien auszeichnet. Eine der größten
Keltereien verarbeitet täglich 1000—1200 Zentner Äpfel. Die
jährliche Obstzufuhr nach Frankfurt-Sachsenhausen, diesem
Zentralplatz des deutschen Obsthandels, beläuft sich
auf 1600 Waggons, der jährliche Umsatz an Apfelwein auf
120 000 bis 150 000 hl, an Beerenwein aller Art auf 2000 hl.
Obst und Wein repräsentieren zusammen einen Wert von
10 Mill. Mark.
Iii.
Das schwäbisch-fränkische Stufenland.
Welches Gebiet umfafst es?
Die Landschaft, die sich im Osten der oberrheinischen
Ebene ausbreitet und sich in mehreren Stufen allmählich
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Personennamen: Ostbahn
Extrahierte Ortsnamen: Mannheims Basel Mülhausen Worms Main Karlsruhe Frankreich Mainz Darmstadt Frankfurt_a._M. Frankfurt Deutschlands Frankfurt Frankfurt-Sachsenhausen
39 —
Bamberg (Bamberger Kessel). Es ist die Stätte eines
in hoher Blüte stehenden Gemüsebaus, des ältesten in ganz
Deutschland. (In Bamberg und seiner Umgebung zählt man
etwa 500 Gärtnereien.)
Ii. Im Bergbau. Er wird in den Stufenländern jedoch
nur in geringerem Umfange betrieben. Größere wirtschaftliche
Bedeutung hat der Bergbau auf Salz, das im Muschelkalk
in großen Lagern sich findet.
An der gesamten Steinsalzproduktion des Reiches beträgt der Anteil
der Stufenländer (Württemberg) 35%, nämlich 350 000 t.
Den Mittelpunkt der Steinsalzgewinnung bilden Kochen-
dorf, Friedrichshall und Heilbronn; Hall und Sulz haben
Siedewerke.
Iii. In der Industrie
a) (Im schwäbischen Stufenlande).
Das ganze Neckargebiet stellt einen bedeutenden
Industriebezirk dar.
Die wichtigsten Industriestädte sind:
Stuttgart (188 000), Süddeutschlands erster Verlagsort
und Württembergs größte Stadt. Kunst- und Möbeltischlerei,
Herstellung von Maschinen und Eisenbahnwaggons, Bier-
brauerei, Gärtnerei und Buchdruckereigewerbe stehen in Blüte.
Heilbronn (38 000), gewerbereichste Stadt und erster
Handelsplatz Württembergs. Obenan steht die Metallverarbeitung,
dann folgen Papier-, Tapeten-, Zuckerfabrikation und Her-
stellung von Gold- und Silberwaren.
Eßlingen (27 000) mit Maschinen-, Leder-, Blechwaren-,
Schaumweinfabrikation und großer Gewerbeindustrie.
Geißlingen, Württembergs erster Platz in der Fabrikation
kunstgewerblicher Luxuswaren und Wirtschaftsgegenstände.
In Ludwigsburg (21 000), dem »württembergischen
Potsdam«, in Cannstatt, Reutlingen blüht die Gewebe-
industrie (Baumwoll- und Wollspinnerei und -weberei).
Gmünd*) (19 000), unechte Gold- und Silberwaren.
b) (Im fränkischen Stufenlande).
Auch hier steht die Industrie in hoher Blüte; sie verteilt
sich auf zwei Bezirke.
Den ersten bilden die Städte am oberen Main:
Bamberg (42 000), Bayreuth (30), Hof (33) (siehe Alpen-
vorland), in denen vorzugsweise die Textilindustrie blüht.
*) Der Gesamtwert aller in Pforzheim, Hanau und Gmünd her-
gestellten Gold- und Silberwaren beläuft sich auf etwa 100 Mill.mark jährlich.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Bamberg Deutschland Bamberg Württemberg Heilbronn Stuttgart Heilbronn Ludwigsburg Cannstatt Reutlingen Main Bamberg Bayreuth Pforzheim Hanau
- 40 —
Kulmbach mit Bierbrauerei und chemischen Fabriken.
Der zweite Industriebezirk liegt im Rednitzbecken mit
den Städten: Nürnberg, Fürth, Erlangen.
Den Mittelpunkt bildet Nürnberg (260 000 Einwohner),
in unfruchtbarer, kiefernreicher Gegend, Bayerns erste In-
dustriestadt, Es gibt kaum einen Industrieartikel, der nicht
auch hier angefertigt würde. Hohe Bedeutung hat es als
Verkehrsknotenpunkt. Leipzig, Eger, Regensburg, München,
Augsburg, Stuttgart und Bamberg stehen durch Eisenbahnen
mit ihm in Verbindung.
Es gibt dort mehr als 40 Maschinenfabriken, die Dampf-
und Nähmaschinen, Straßen- und Eisenbahnwagen herstellen;
auch Bürsten, Pinsel und Farben werden angefertigt. Die
größte europäische Ultramarinfabrik befindet sich in der Nähe.
Weltberühmt sind die Bleistiftfabriken im nahen
Dorfe Stein.
Von den nahezu 30 bayerischen Fabriken dieser Art be-
finden sich 23 in Nürnberg und Umgegend. In all diesen
Fabriken werden von etwa 10 000 Arbeitern wöchentlich
41/2 Millionen Blei- und Farbstifte oder jährlich fast 225 Millionen
im Werte von 8 Millionen Mark angefertigt. Berühmt sind
die Nürnberger Spielwaren.*)
Manche von den 65 Betrieben Nürnbergs verfertigen
jährlich 50 000 Stück Zauberlaternen; daneben gibt es nicht
weniger als 115 Exportkommissionshäuser, die die Spielzeuge
an die bedeutendsten außerdeutschen Abnehmer: Italien, Ruß-
land, Schweiz, Spanien und Rumänien versenden. Der größte
Teil (70 °/0) geht jedoch nach England und Amerika. Der Wert
aller im Reiche jährlich fabrizierten Spielzeuge beläuft sich auf
60 Mill. Mark, wovon für 18 Miß. Mark in Deutschland bleiben.
Einen Weltruf hat Nürnberg ferner als Hopfenmarkt.
Fürth (40 000) hat großartige Spiegelglasfabriken, für
welche 40 Schleif- und Polierwerke im Jura arbeiten.
Iv. Handel.
Die rege gewerbliche Tätigkeit und der hoch entwickelte
Bodenbau haben nicht nur einen lebhaften Güteraustausch
zwischen den einzelnen Landschaften (Binnenhandel), sondern
auch einen regen Handelsverkehr mit dem Auslande (Außen-
handel) hervorgerufen.
*) Seit 1840 werden vornehmlich Blechwaren (Trompeten, Küchen,
Kochherde (in Fürth vorwiegend Zinnfiguren) optische Spielzeuge, Kreisel
und Säbel fabriziert.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
Extrahierte Personennamen: Nürnberg
Extrahierte Ortsnamen: Kulmbach Bayerns Leipzig Eger Regensburg Augsburg Stuttgart Bamberg Nürnberg Italien Schweiz Spanien England Amerika Deutschland
12
So muß es ferner als Vermittlerin auftreten zwischen dem ungeheure
Mengen von Rohstoffen produzierenden Osten und dem konsumierenden
industriereichen Westen Europas.
Naturgemäß erwächst dem Reiche aus diesem »wechselseitigen Er-
gänzungsbedürfnis« großer Gewinn.
Welche ftröfse hat das Reich, und wieviel Einwohner
besitzt es?
In Europa nimmt Deutschland hinsichtlich der Größe die
dritte Stelle ein; denn es wird mit seinen etwa 540 000 qkm
nur von Rußland und Österreich-Ungarn übertroffen. Bezüg-
lich seiner absoluten Bevölkerungszahl steht es unter den
Staaten der Erde an fünfter Stelle.
Nach den neusten Ermittlungen zählt China 426, Britisch-
indien 294, Rußland 128, die Union 73 und das deutsche Reich
56 Millionen Einwohner. Die Volksdichte Deutschlands be-
trägt 104.
An Großstädten findet man in England 40, Union 38,
Deutschland 33, Rußland 19 und in Frankreich 15.
Einheitszeit.
Alle Orte der Erde, für die die Sonne zur selben Zeit
ihren höchsten Stand erreicht (kulminiert), liegen auf derselben
Mittagslinie, d. h. sie haben die gleiche Ortszeit.
Die Sonne legt nun ihren scheinbaren Kreislauf von 360°
in 24 Stunden zurück, demnach 15° in 1 Stunde und Io in
4 Minuten, d. h. der Ortszeitunterschied zwischen zwei neben-
einanderliegenden Mittagslinien beträgt 4 Minuten. Da nun
der westlichste und der östlichste Ort Deutschlands 17° von-
einander entfernt sind, so entsteht für beide ein Zeitunterschied
von 17 X 4 = 68 Minuten.
Dieser Unterschied verursachte in unserer Zeit des stetig
wachsenden Eisenbahnverkehrs mancherlei Unannehmlichkeiten,
ja sogar erhebliche Gefahren für das reisende Publikum sowohl,
als auch für die Beamten der Eisenbahn.
Um diesem Übelstande abzuhelfen, hat die Reichsregierung
die Zeit des 15. Längengrades, der Stargard und Görlitz schneidet,
als die im Reiche allein gültige festgesetzt. (1. April 1893.)
Alle Uhren im Eisenbahnbetriebe müssen nach dieser Zeit
reguliert werden.
Sie führt den Namen Mitteleuropäische Zeit (M. E. Z.),
weil die Staaten Mitteleuropas: Deutschland, Österreich-Ungarn,
Schweden sie angenommen haben und Italien, die Schweiz und
Dänemark sich ebenfalls anschließen werden.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
Extrahierte Ortsnamen: Europas Europa Deutschland China Deutschlands England Deutschland Rußland Frankreich Deutschlands Stargard Mitteleuropas Deutschland Schweden Italien
— 47 —
der Nahe, des Rheins (Bingen bis Koblenz), der Saar, der
Ahr und der Mosel.
Das Nahetal. Den Mittelpunkt desselben bildet die Stadt
Kreuznach, in deren Nachbarschaft der schönste Nahewein gedeiht.
Das Rheintal zwischen Bingen und dem Ahrtal ist zwar
nicht ein so bedeutender Weinbaubezirk wie etwa der Rheingau
oder Rheinhessen; doch werden um Boppard, Bacherach und
Oberwesel vorzügliche Weine gewonnen. Dasselbe gilt auch
von dem Ahrtal.
Am ältesten und gleichzeitig bedeutungsvollsten ist jedoch
der Weinbau im Moseltal, und zwar an der Mittelmosel
(zwischen Trier und Kochern) mit Saar und Ruwer.
Schwierigkeiten des Weinbaues.
Es gibt keinen zweiten Weinbaubezirk, in dem Anbau und
Pflege des Weinstocks eine solche Summe unsagbarer Mühen
und Anstrengungen kostete wie im Moseltal.
Wirtschaftliche Bedeutung.
Der Weinbau ist fast die einzige Erwerbsquelle der
Moselaner, der Weinstock ihr wichtigster »Kultur-, Handels-
und Industriegegenstand«.
In dem 100 km langen Tale (Luftlinie) leben in 200 Ort-
schaften etwa 180 000 Menschen fast ausschließlich vom Wein-
bau, und in guten Jahren übersteigt die Ernte (auf 6500 ha
Weinland) 250 000 hl im Werte von 10 Mill. Mark.
Obstbau. Wo die Täler sich weiten, wird er umfangreich
betrieben und liefert Äpfel, Birnen, Kirschen, vor allem aber
Aprikosen, Pfirsiche, edle Kastanien und Walnüsse in großen
Mengen.
Durch welche Erwerb szweige wird das rheinisch-westfälische
Schiefergebirge zur wirtschaftlich wertvollsten Landschaft
des Reiches?
1. Bergbau auf Kohlen. Abgesehen von dem Saar-
becken, gibt es noch zwei Kohlenbergbaubezirke am Nordrande
des Gebirges: das Aachener und das Ruhrkohlenbecken.
a) Das Aachener Steinkohlengebiet.*) Die Ausdehnung
des ganzen Kohlengebirges schätzt man auf 88 qkm. Die Zahl
der Bergarbeiter beträgt etwa 6000, ihre Arbeitsleistung durch-
schnittlich 11/2 Mill. Tonnen Steinkohlen im Jahre.
f) Es umfaßt die Indemulde bei Escliweiler mit 46 abbauwürdigen
Kohlenflözen und die Wunnmulde bei Aachen.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
— 48
b) Das Ruhr ko hl en gebiet am rechten Ufer der Ruhr
erstreckt sich von Dortmund bis Mühlheim a. d. R. und ent-
hält die umfangreichsten Steinkohlenlager Deutschlands.*) In
250 Gruben sind über 100 000 Arbeiter beschäftigt, die jährlich
26 bis 30 Mill. Tonnen Kohlen fördern; sie werden besonders
in drei Mulden gewonnen. (Essener, Bochumer und Hördener.)
2. Bergbau auf Erze. Auch die Erzgewinnung hat an
mehreren Stellen bedeutsame Bergwerksbezirke entstehen lassen.
So an der Lahn und im sogenannten Siegerlande.
a) An der Lahn. Der Reichtum ' an Eisenerzen, deren
Lagerstätte sich hauptsächlich nördlich des Mittellaufes der
Lahn zwischen den Städten Gießen und Dietz befindet, ist so
enorm, daß dieses Gebiet zu den erzreichsten Landschaften der
Erde gehört.
b) Im Siegerland, an der oberen Sieg gelegen, wird
ebenfalls, neben Kupfererzen, Zinkblende und Bleiglanz, in
großen Mengen Eisenerz gewonnen.
c) Auch an verschiedenen anderen Stellen des rheinisch-
westfälischen Bergbaugebietes, nämlich im Steinkohlengebirge
selbst, an der oberen Ruhr und an der Lenne, im sogenannten
Siiderland, trifft man auf reiche Erzlager (besonders Galmei),
sodann Eisen- und Zinkerze an der oberen Roer bei Stolberg,
Aachen, Eschweiler. Sie haben zur Entfaltung einer groß-
artigen Metallindustrie in diesen Gegenden die Veranlassung
gegeben.
d) Von mehr oder minder großem wirtschaftlichen Werte
sind ferner die Achatbrüche bei Oberstein an der Nahe, die
Schieferbrüche bei Kaub, die Steinbrüche (Kalk, Lava,
Traß [Niedermending], Basalt usw.) im Südosten der Eifel und
endlich die großen Tonlager im Südwesten des Westerwaldes,
im sogenannten Kannebäcker Lande.
e) Heilquellen. Zu der großen Fülle der Bodenschätze
gesellt sich noch der Reichtum an Heilquellen, die für viele
Bewohner, besonders im Taunus, von hoher wirtschaftlicher
Bedeutung sind.
Das besuchteste Bad im Taunus ist Wiesbaden mit
28 Quellen und etwa 80 000 Badegästen.
*) Nach den neuesten Untersuchungen soll das Kohlengebirge Ober-
schlesiens das mächtigste nicht nur in Deutschland, sondern sogar in ganz
Europa sein. Jedenfalls wird das Ruhrkohlengebirge z. Zt. am meisten
ausgebeutet (Partsch).
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Extrahierte Ortsnamen: Dortmund Mühlheim Deutschlands Siegerland Steinkohlengebirge Stolberg Aachen Eschweiler Oberstein Kaub Taunus Taunus Wiesbaden Deutschland Europa
— 18 —
Auf diesem Verwitterungsprodukt haben die gewaltigen Regenmengen,
die alljährlich liier im Gebirge niedergehen, zum Teil große Torfmoore
oder düstere Seen gebildet, zum andern aber auch eine herrliche Vege-
tation hervorgebracht. Besonders gilt dies von dem südlichen, höheren
Teile, der im Arber bis zur halben Höhe der Zugspitze emporsteigt.
Der südliche Teil ist der eigentliche Böhmer- oder hin-
tere Wald, der nördliche führt den Namen oberpfälzischer
Wald und erreicht kaum die mittlere Höhe der schwäbisch-
bayerischen Hochebene. Beide Teile sind durch das verkehrs-
wichtige Quertal der Further Pforte voneinander getrennt.
Als ein Parallelzug lagert vor dem Böhmerwalde das
bayerische Waldgebirge. Seine Gesteinsmassen (Gneis)
sind stark verwittert, daher die Abhänge sanft geneigt und mit
saftigen Wiesen und wohlgepflegten, ertragreichen Äckern
reichlich geschmückt. Das letztere ist eine Folge des milderen
Klimas und der Wegsamkeit des Gebirges.
Die Erwerbs Verhältnisse im böhmisch-bayerischen
Waldgebirge.
Die wirtschaftliche Bedeutung dieses deutsch-böhmischen
Grenzwalles ist im ganzen gering. Seine Unwegsamkeit ver-
ursachte im Verein mit der Unwirtlichkeit des Klimas eine nur
spärliche Besiedlung.
Aber infolge seiner nährkräftigen Verwitterungskrume
und der fast überreichlichen Niederschläge (1000 mm) birgt er
einen schier unermeßlichen Holzreichtum. Er nimmt in
dieser Hinsicht unter den deutschen Waldgebirgen den ersten
Rang ein. Daher bilden auch die Forstwirtschaft mit ihren
verschiedenen Zweigen und die an diese sich anknüpfenden
Gewerbe, wie Zündholz-, Parkett- und Resonanzböden-
fabrikation die Haupterwerbsquellen der »Wäldler«.
Der Reichtum an Quarz (Pfahl)*) hat bereits vor 1000 Jahren
die Glasbereitung entstehen lassen, deren wichtigster Platz
Zwiesel ist. Nicht weniger als 20 Glasfabriken finden sich
in und um Zwiesel. Schwarze Tonerde liefert das Material
zu den weltberühmten Schmelztiegeln**) und blendend weiße
Porzellanerde den Rohstoff für die Porzellanfabriken von Regens-
burg und Wien. Im bayerischen Gebirge liefert der Boden-
bau: Getreide und Flachs.
*) Der sogenannte Pfahl ist ein mächtiger Quarzzug, dessen Quarz
früher zur Glasbereitung verwendet wurde.
**) Passau.
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