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1. Das Deutsche Reich - S. X

1905 - Berlin : Mittler
Quellen zum 1. und 2. Abschnitt. Katzen, Das deutsche Land. Supan, Grundzüge der physischen Erdkunde. Xedderich, Wirtschaftsgeographische Verhältnisse im ostfälischen Hügel- und Tieflande. Günther, Der Harz. Regel, Thüringen. Sommer, Landeskunde von Schlesien. Partsch, Oberschlesien. Wahnschaffe, Ursachen der Oberflächengestaltung des norddeutschen Flach- landes. Dorn, Die Seehäfen des Weltverkehrs. Meitzen, Uhrenindustrie im Schwarzwalde. Rausch, Sonneberger Spielwaren-Industrie. Borgius, Mannheim und die Entwicklung des südwestdeutschen Getreide- handels. Menzel, Berg- und Hüttenwesen im Königreich Sachsen. Wickert, Der Rhein und sein Verkehr. Lange, Hausindustrie in Schlesien. Struwe, Der Hopfenhandel. Senkel, Wollproduktion und Wollhandel im 19. Jahrhundert. Schneider, Petroleumhandel. Stillich, Spielwaren-Hausindustrie des Meininger Oberlandes. Hisserich, Die Idar-Obersteiner Industrie. Senst, Die Metallspielwarenindustrie und der Spielwarenhandel von Nürn- berg und Fürth. Banniza, Berg- und Hüttenwesen des Oberharzes. Paxmann, Die Kaliindustrie. Engel, Obstbau und Obsthandel im Großherzogtum Baden. Meyer, Lesebuch der Erdkunde. Credner, Elemente der Geologie. Pütz, Erd- und Völkerkunde. Schillmann, Geographie in Bildern. Kerp, Die deutschen Landschaften. Handbuch der Wirtschaftskunde Deutschlands. Statistische Jahrbücher, Handelskammerberichte, Fach- und Zeitschriften. Quellen zum 3. Abschnitt. Merckel, C., Münch u. a.. Der Weltverkehr und seine Mittel. Rotschild's Taschenbuch für Kaufleute. Handbuch der Wirtschaftskunde Deutschlands.

2. Das Deutsche Reich - S. 32

1905 - Berlin : Mittler
32 — 4. Hopfenhau. Den Hauptsitz des Hopfenanbaus in der oberrheinischen Tiefebene findet man ebenfalls im Unter- Elsaß. Im Jahre 1902 wurden hier fast 4000 ha mit Hopfenpflanzungen gezählt, die 29 000 dz dieser würzigen Dolden lieferten, d. i. etwa 1/5 des in ganz Bayern gewonnenen Hopfens. Ganz besondere Sorgfalt und liebevolle Pflege läßt man in der oberrheinischen Tiefebene dem 5. Obstbau angedeihen. Er hat seine Heimstätte be- sonders auf der rechten Seite des Rheines, also in Baden, gefunden. Dieses steht unter den süddeutschen Staaten bezüglich der Obstkultur an erster Stelle. Im Jahre 1900 gab es in ganz Baden fast 9 Millionen Obstbäume. Am stärksten hat sich der Obstbau entwickelt an den Nordabhängen des Kaiserstuhles, am Westrande des Schwarzwaldes und seiner nördlichen Ausläufer sowie in der Heidelberger Gegend, wo Klima und Bodenzusammen- setzung ihn besonders begünstigen. 1. Anbaugebiete für Steinobst, besonders Früh- kirschen, sind a) der Westrand des Odenwaldes (sogenannte Berg- straße) und das Neckartal bei Heidelberg. b) Das Kinzigtal. c) Der Kaiserstuhl, wo 5000 bis 6000 Kirschbäume etwa 15 000 bis 20 000 Zentner Kirschen liefern. d) Die Brühler Gegend. Hier hat statt der Frühkirsche die Frühzwetsche große Handelsbedeutung erlangt. Der Ertrag beziffert sich auf 20 000 bis 25 000 Zentner im Jahre. 2. Anbaugebiete für Kernobst. Den Mittelpunkt bilden : a) Wertheim. b) Der Seekreis. Diese Gegend ist die eigentliche Obst- kammer des Landes. Der durchschnittliche Ertrag erreicht die ungeheure Menge von 148 000 Zentnern. 3. Beerenobst-Anbaugebiete. Solche sind besonders die Gegend um Heidelberg und das Murgtal. Ii. Bergbau. Der wirtschaftliche Wert der Tiefebene äußert sich endlich noch im Bergbau. Bleiglanz und Zink- blende werden bei Freiburg gewonnen. Ferner liefern die dem Großherzogtum Baden gehörigen

3. Das Deutsche Reich - S. 34

1905 - Berlin : Mittler
— 34 — Nicht weniger als 600*) Werkstätten größeren und kleineren Umfanges fabrizieren Schmuckgegenstände der mannigfaltig- sten Art: Ringe, Ketten, Armbänder, Kreuze, Bleistifthalter usw. Darmstadt ist gleich Worms und Pirmasens Sitz lebhafter Lederverarbeitung. (Schuh- und Stiefelfabrikation.) (Im Gebirge.) Während im Wasgenwalde die Käsebereitung, im Odenwalde die Syenitgewinnung und -Schleiferei die beachtenswertesten Gewerbe bilden, ist der Schwarzwald der Hauptsitz : a) der Uhrenfabrikation (Furtwangen, Triberg, Villingen, Neustadt). Man verfertigt heute vornehmlich: 1. die bekannten Schwarzwälder Kuckucks- und Wachtel- uhren, 2. die massive Uhr (Regulator, Tafel-, Wanduhr), 3. die Amerikaneruhr. Die letztere hat die alte Schwarzwälder Uhr mehr und mehr ver- drängt, da dieselbe einen Massenartikel bildet, der infolge der Billigkeit und dauerhaften Konstruktion ein besserer Handels- und Exportgegen- stand ist.**) Jetziger Umfang. Der Schwarzwald bildet immer noch den Hauptsitz der deutschen Uhrenindustrie. Auf einem Bezirke von 10 Quadrat- meilen sind etwa 10 000 Arbeiter in ihr beschäftigt; davon entfallen auf über 1000 Kleinbetriebe etwa 2000 Gehilfen und auf mehr als 60 Groß- betriebe nahezu 8000 Arbeiter. Absatzgebiete. Als Hauptausfuhrländer kommen in Betracht: England, Rußland, die Schweiz und der Orient, dann Amerika, Südafrika und Australien. b) bedeutender Musikinstrumentenfabrikation. In neuerer Zeit haben die Schwarzwaldbewohner sich auch mit Erfolg der Herstellung von kleineren und größeren Musikinstrumenten zugewendet. (Orchestrions.) c) lebhafter Strohflechterei; jedoch wird sie nicht in dem Umfange betrieben wie in Oberbayern; d) vieler anderer Gewerbe, die ihre Entstehung teils dem Holzreichtum, teils den Bodenschätzen des Gebirges ver- danken, wie Holzfällen, -flößen und -schneiden, Teer- und *) Einige verarbeiten wöchentlich für 5000 M Gold und jährlich für 200000 M Edelsteine und 100000 M Perlen. **) Im badischen Schwarzwalde gibt es zehn größere Etablissements, die täglich 6000 bis 8000 Stück dieser Uhren zu liefern imstande sind.

4. Das Deutsche Reich - S. 36

1905 - Berlin : Mittler
36 der Mannheims. Lederverarbeitung und Möbelfabrikation sind hier sehr entwickelt. 2. Die Eisenbahnen. Die von Süden nach Norden sich erstreckende Tiefebene hat auch den wichtigsten Bahnlinien ihren Weg gezeigt: es sind die rheinische West- und Ostbahn. Die Westbahn: Basel — Mülhausen — 1 Speier, Worms, Main z. Straßburg | Neustadt, Bingen. Die Ostbahn: Basel—freiburg— Ì Mannheim—mainz. Karlsruhe j Heidelberg—darmstadt—frankfurt. Eine weitere Folge der Bodengestaltung ist die Ent- wicklung von zwei Eisenbahnknotenpunkten. Mülhausen bildet den einen. Hier zweigt sich der Südwestverkehr vom Südverkehr ab, um durch die burgundische Pforte Frankreich zu erreichen. Mainz, Darmstadt, Frankfurt a. M. bilden im Nord- osten ein Verkehrsdreieck, zu dem aus allen Himmels- richtungen Schienenwege hinstreben. Am meisten trifft dies zu für Frankfurt a. M. (288 000). Durch die Lage an den sich kreuzenden Land- und Wasserwegen ist diese Stadt eine Vermittlerin zwischen dem Norden und Süden, Westen und Osten Deutschlands geworden. Daraus erklärt sich auch ihre Bedeutung als Meß platz in früherer Zeit; heute haben die Messen sehr an Wert verloren. Dagegen hat Frankfurt seinen alten Ruf als einer der ersten europäischen Börsenplätze bewahrt. Am linken Ufer des Mains liegt die Vorstadt Sachsen- hausen, die sich durch viele Gärtnereien, 5 große und 46 kleinere Apfelweinkeltereien auszeichnet. Eine der größten Keltereien verarbeitet täglich 1000—1200 Zentner Äpfel. Die jährliche Obstzufuhr nach Frankfurt-Sachsenhausen, diesem Zentralplatz des deutschen Obsthandels, beläuft sich auf 1600 Waggons, der jährliche Umsatz an Apfelwein auf 120 000 bis 150 000 hl, an Beerenwein aller Art auf 2000 hl. Obst und Wein repräsentieren zusammen einen Wert von 10 Mill. Mark. Iii. Das schwäbisch-fränkische Stufenland. Welches Gebiet umfafst es? Die Landschaft, die sich im Osten der oberrheinischen Ebene ausbreitet und sich in mehreren Stufen allmählich

5. Das Deutsche Reich - S. 39

1905 - Berlin : Mittler
39 — Bamberg (Bamberger Kessel). Es ist die Stätte eines in hoher Blüte stehenden Gemüsebaus, des ältesten in ganz Deutschland. (In Bamberg und seiner Umgebung zählt man etwa 500 Gärtnereien.) Ii. Im Bergbau. Er wird in den Stufenländern jedoch nur in geringerem Umfange betrieben. Größere wirtschaftliche Bedeutung hat der Bergbau auf Salz, das im Muschelkalk in großen Lagern sich findet. An der gesamten Steinsalzproduktion des Reiches beträgt der Anteil der Stufenländer (Württemberg) 35%, nämlich 350 000 t. Den Mittelpunkt der Steinsalzgewinnung bilden Kochen- dorf, Friedrichshall und Heilbronn; Hall und Sulz haben Siedewerke. Iii. In der Industrie a) (Im schwäbischen Stufenlande). Das ganze Neckargebiet stellt einen bedeutenden Industriebezirk dar. Die wichtigsten Industriestädte sind: Stuttgart (188 000), Süddeutschlands erster Verlagsort und Württembergs größte Stadt. Kunst- und Möbeltischlerei, Herstellung von Maschinen und Eisenbahnwaggons, Bier- brauerei, Gärtnerei und Buchdruckereigewerbe stehen in Blüte. Heilbronn (38 000), gewerbereichste Stadt und erster Handelsplatz Württembergs. Obenan steht die Metallverarbeitung, dann folgen Papier-, Tapeten-, Zuckerfabrikation und Her- stellung von Gold- und Silberwaren. Eßlingen (27 000) mit Maschinen-, Leder-, Blechwaren-, Schaumweinfabrikation und großer Gewerbeindustrie. Geißlingen, Württembergs erster Platz in der Fabrikation kunstgewerblicher Luxuswaren und Wirtschaftsgegenstände. In Ludwigsburg (21 000), dem »württembergischen Potsdam«, in Cannstatt, Reutlingen blüht die Gewebe- industrie (Baumwoll- und Wollspinnerei und -weberei). Gmünd*) (19 000), unechte Gold- und Silberwaren. b) (Im fränkischen Stufenlande). Auch hier steht die Industrie in hoher Blüte; sie verteilt sich auf zwei Bezirke. Den ersten bilden die Städte am oberen Main: Bamberg (42 000), Bayreuth (30), Hof (33) (siehe Alpen- vorland), in denen vorzugsweise die Textilindustrie blüht. *) Der Gesamtwert aller in Pforzheim, Hanau und Gmünd her- gestellten Gold- und Silberwaren beläuft sich auf etwa 100 Mill.mark jährlich.

6. Das Deutsche Reich - S. 40

1905 - Berlin : Mittler
- 40 — Kulmbach mit Bierbrauerei und chemischen Fabriken. Der zweite Industriebezirk liegt im Rednitzbecken mit den Städten: Nürnberg, Fürth, Erlangen. Den Mittelpunkt bildet Nürnberg (260 000 Einwohner), in unfruchtbarer, kiefernreicher Gegend, Bayerns erste In- dustriestadt, Es gibt kaum einen Industrieartikel, der nicht auch hier angefertigt würde. Hohe Bedeutung hat es als Verkehrsknotenpunkt. Leipzig, Eger, Regensburg, München, Augsburg, Stuttgart und Bamberg stehen durch Eisenbahnen mit ihm in Verbindung. Es gibt dort mehr als 40 Maschinenfabriken, die Dampf- und Nähmaschinen, Straßen- und Eisenbahnwagen herstellen; auch Bürsten, Pinsel und Farben werden angefertigt. Die größte europäische Ultramarinfabrik befindet sich in der Nähe. Weltberühmt sind die Bleistiftfabriken im nahen Dorfe Stein. Von den nahezu 30 bayerischen Fabriken dieser Art be- finden sich 23 in Nürnberg und Umgegend. In all diesen Fabriken werden von etwa 10 000 Arbeitern wöchentlich 41/2 Millionen Blei- und Farbstifte oder jährlich fast 225 Millionen im Werte von 8 Millionen Mark angefertigt. Berühmt sind die Nürnberger Spielwaren.*) Manche von den 65 Betrieben Nürnbergs verfertigen jährlich 50 000 Stück Zauberlaternen; daneben gibt es nicht weniger als 115 Exportkommissionshäuser, die die Spielzeuge an die bedeutendsten außerdeutschen Abnehmer: Italien, Ruß- land, Schweiz, Spanien und Rumänien versenden. Der größte Teil (70 °/0) geht jedoch nach England und Amerika. Der Wert aller im Reiche jährlich fabrizierten Spielzeuge beläuft sich auf 60 Mill. Mark, wovon für 18 Miß. Mark in Deutschland bleiben. Einen Weltruf hat Nürnberg ferner als Hopfenmarkt. Fürth (40 000) hat großartige Spiegelglasfabriken, für welche 40 Schleif- und Polierwerke im Jura arbeiten. Iv. Handel. Die rege gewerbliche Tätigkeit und der hoch entwickelte Bodenbau haben nicht nur einen lebhaften Güteraustausch zwischen den einzelnen Landschaften (Binnenhandel), sondern auch einen regen Handelsverkehr mit dem Auslande (Außen- handel) hervorgerufen. *) Seit 1840 werden vornehmlich Blechwaren (Trompeten, Küchen, Kochherde (in Fürth vorwiegend Zinnfiguren) optische Spielzeuge, Kreisel und Säbel fabriziert.

7. Das Deutsche Reich - S. 12

1905 - Berlin : Mittler
12 So muß es ferner als Vermittlerin auftreten zwischen dem ungeheure Mengen von Rohstoffen produzierenden Osten und dem konsumierenden industriereichen Westen Europas. Naturgemäß erwächst dem Reiche aus diesem »wechselseitigen Er- gänzungsbedürfnis« großer Gewinn. Welche ftröfse hat das Reich, und wieviel Einwohner besitzt es? In Europa nimmt Deutschland hinsichtlich der Größe die dritte Stelle ein; denn es wird mit seinen etwa 540 000 qkm nur von Rußland und Österreich-Ungarn übertroffen. Bezüg- lich seiner absoluten Bevölkerungszahl steht es unter den Staaten der Erde an fünfter Stelle. Nach den neusten Ermittlungen zählt China 426, Britisch- indien 294, Rußland 128, die Union 73 und das deutsche Reich 56 Millionen Einwohner. Die Volksdichte Deutschlands be- trägt 104. An Großstädten findet man in England 40, Union 38, Deutschland 33, Rußland 19 und in Frankreich 15. Einheitszeit. Alle Orte der Erde, für die die Sonne zur selben Zeit ihren höchsten Stand erreicht (kulminiert), liegen auf derselben Mittagslinie, d. h. sie haben die gleiche Ortszeit. Die Sonne legt nun ihren scheinbaren Kreislauf von 360° in 24 Stunden zurück, demnach 15° in 1 Stunde und Io in 4 Minuten, d. h. der Ortszeitunterschied zwischen zwei neben- einanderliegenden Mittagslinien beträgt 4 Minuten. Da nun der westlichste und der östlichste Ort Deutschlands 17° von- einander entfernt sind, so entsteht für beide ein Zeitunterschied von 17 X 4 = 68 Minuten. Dieser Unterschied verursachte in unserer Zeit des stetig wachsenden Eisenbahnverkehrs mancherlei Unannehmlichkeiten, ja sogar erhebliche Gefahren für das reisende Publikum sowohl, als auch für die Beamten der Eisenbahn. Um diesem Übelstande abzuhelfen, hat die Reichsregierung die Zeit des 15. Längengrades, der Stargard und Görlitz schneidet, als die im Reiche allein gültige festgesetzt. (1. April 1893.) Alle Uhren im Eisenbahnbetriebe müssen nach dieser Zeit reguliert werden. Sie führt den Namen Mitteleuropäische Zeit (M. E. Z.), weil die Staaten Mitteleuropas: Deutschland, Österreich-Ungarn, Schweden sie angenommen haben und Italien, die Schweiz und Dänemark sich ebenfalls anschließen werden.

8. Das Deutsche Reich - S. 47

1905 - Berlin : Mittler
— 47 — der Nahe, des Rheins (Bingen bis Koblenz), der Saar, der Ahr und der Mosel. Das Nahetal. Den Mittelpunkt desselben bildet die Stadt Kreuznach, in deren Nachbarschaft der schönste Nahewein gedeiht. Das Rheintal zwischen Bingen und dem Ahrtal ist zwar nicht ein so bedeutender Weinbaubezirk wie etwa der Rheingau oder Rheinhessen; doch werden um Boppard, Bacherach und Oberwesel vorzügliche Weine gewonnen. Dasselbe gilt auch von dem Ahrtal. Am ältesten und gleichzeitig bedeutungsvollsten ist jedoch der Weinbau im Moseltal, und zwar an der Mittelmosel (zwischen Trier und Kochern) mit Saar und Ruwer. Schwierigkeiten des Weinbaues. Es gibt keinen zweiten Weinbaubezirk, in dem Anbau und Pflege des Weinstocks eine solche Summe unsagbarer Mühen und Anstrengungen kostete wie im Moseltal. Wirtschaftliche Bedeutung. Der Weinbau ist fast die einzige Erwerbsquelle der Moselaner, der Weinstock ihr wichtigster »Kultur-, Handels- und Industriegegenstand«. In dem 100 km langen Tale (Luftlinie) leben in 200 Ort- schaften etwa 180 000 Menschen fast ausschließlich vom Wein- bau, und in guten Jahren übersteigt die Ernte (auf 6500 ha Weinland) 250 000 hl im Werte von 10 Mill. Mark. Obstbau. Wo die Täler sich weiten, wird er umfangreich betrieben und liefert Äpfel, Birnen, Kirschen, vor allem aber Aprikosen, Pfirsiche, edle Kastanien und Walnüsse in großen Mengen. Durch welche Erwerb szweige wird das rheinisch-westfälische Schiefergebirge zur wirtschaftlich wertvollsten Landschaft des Reiches? 1. Bergbau auf Kohlen. Abgesehen von dem Saar- becken, gibt es noch zwei Kohlenbergbaubezirke am Nordrande des Gebirges: das Aachener und das Ruhrkohlenbecken. a) Das Aachener Steinkohlengebiet.*) Die Ausdehnung des ganzen Kohlengebirges schätzt man auf 88 qkm. Die Zahl der Bergarbeiter beträgt etwa 6000, ihre Arbeitsleistung durch- schnittlich 11/2 Mill. Tonnen Steinkohlen im Jahre. f) Es umfaßt die Indemulde bei Escliweiler mit 46 abbauwürdigen Kohlenflözen und die Wunnmulde bei Aachen.

9. Das Deutsche Reich - S. 48

1905 - Berlin : Mittler
— 48 b) Das Ruhr ko hl en gebiet am rechten Ufer der Ruhr erstreckt sich von Dortmund bis Mühlheim a. d. R. und ent- hält die umfangreichsten Steinkohlenlager Deutschlands.*) In 250 Gruben sind über 100 000 Arbeiter beschäftigt, die jährlich 26 bis 30 Mill. Tonnen Kohlen fördern; sie werden besonders in drei Mulden gewonnen. (Essener, Bochumer und Hördener.) 2. Bergbau auf Erze. Auch die Erzgewinnung hat an mehreren Stellen bedeutsame Bergwerksbezirke entstehen lassen. So an der Lahn und im sogenannten Siegerlande. a) An der Lahn. Der Reichtum ' an Eisenerzen, deren Lagerstätte sich hauptsächlich nördlich des Mittellaufes der Lahn zwischen den Städten Gießen und Dietz befindet, ist so enorm, daß dieses Gebiet zu den erzreichsten Landschaften der Erde gehört. b) Im Siegerland, an der oberen Sieg gelegen, wird ebenfalls, neben Kupfererzen, Zinkblende und Bleiglanz, in großen Mengen Eisenerz gewonnen. c) Auch an verschiedenen anderen Stellen des rheinisch- westfälischen Bergbaugebietes, nämlich im Steinkohlengebirge selbst, an der oberen Ruhr und an der Lenne, im sogenannten Siiderland, trifft man auf reiche Erzlager (besonders Galmei), sodann Eisen- und Zinkerze an der oberen Roer bei Stolberg, Aachen, Eschweiler. Sie haben zur Entfaltung einer groß- artigen Metallindustrie in diesen Gegenden die Veranlassung gegeben. d) Von mehr oder minder großem wirtschaftlichen Werte sind ferner die Achatbrüche bei Oberstein an der Nahe, die Schieferbrüche bei Kaub, die Steinbrüche (Kalk, Lava, Traß [Niedermending], Basalt usw.) im Südosten der Eifel und endlich die großen Tonlager im Südwesten des Westerwaldes, im sogenannten Kannebäcker Lande. e) Heilquellen. Zu der großen Fülle der Bodenschätze gesellt sich noch der Reichtum an Heilquellen, die für viele Bewohner, besonders im Taunus, von hoher wirtschaftlicher Bedeutung sind. Das besuchteste Bad im Taunus ist Wiesbaden mit 28 Quellen und etwa 80 000 Badegästen. *) Nach den neuesten Untersuchungen soll das Kohlengebirge Ober- schlesiens das mächtigste nicht nur in Deutschland, sondern sogar in ganz Europa sein. Jedenfalls wird das Ruhrkohlengebirge z. Zt. am meisten ausgebeutet (Partsch).

10. Das Deutsche Reich - S. 18

1905 - Berlin : Mittler
— 18 — Auf diesem Verwitterungsprodukt haben die gewaltigen Regenmengen, die alljährlich liier im Gebirge niedergehen, zum Teil große Torfmoore oder düstere Seen gebildet, zum andern aber auch eine herrliche Vege- tation hervorgebracht. Besonders gilt dies von dem südlichen, höheren Teile, der im Arber bis zur halben Höhe der Zugspitze emporsteigt. Der südliche Teil ist der eigentliche Böhmer- oder hin- tere Wald, der nördliche führt den Namen oberpfälzischer Wald und erreicht kaum die mittlere Höhe der schwäbisch- bayerischen Hochebene. Beide Teile sind durch das verkehrs- wichtige Quertal der Further Pforte voneinander getrennt. Als ein Parallelzug lagert vor dem Böhmerwalde das bayerische Waldgebirge. Seine Gesteinsmassen (Gneis) sind stark verwittert, daher die Abhänge sanft geneigt und mit saftigen Wiesen und wohlgepflegten, ertragreichen Äckern reichlich geschmückt. Das letztere ist eine Folge des milderen Klimas und der Wegsamkeit des Gebirges. Die Erwerbs Verhältnisse im böhmisch-bayerischen Waldgebirge. Die wirtschaftliche Bedeutung dieses deutsch-böhmischen Grenzwalles ist im ganzen gering. Seine Unwegsamkeit ver- ursachte im Verein mit der Unwirtlichkeit des Klimas eine nur spärliche Besiedlung. Aber infolge seiner nährkräftigen Verwitterungskrume und der fast überreichlichen Niederschläge (1000 mm) birgt er einen schier unermeßlichen Holzreichtum. Er nimmt in dieser Hinsicht unter den deutschen Waldgebirgen den ersten Rang ein. Daher bilden auch die Forstwirtschaft mit ihren verschiedenen Zweigen und die an diese sich anknüpfenden Gewerbe, wie Zündholz-, Parkett- und Resonanzböden- fabrikation die Haupterwerbsquellen der »Wäldler«. Der Reichtum an Quarz (Pfahl)*) hat bereits vor 1000 Jahren die Glasbereitung entstehen lassen, deren wichtigster Platz Zwiesel ist. Nicht weniger als 20 Glasfabriken finden sich in und um Zwiesel. Schwarze Tonerde liefert das Material zu den weltberühmten Schmelztiegeln**) und blendend weiße Porzellanerde den Rohstoff für die Porzellanfabriken von Regens- burg und Wien. Im bayerischen Gebirge liefert der Boden- bau: Getreide und Flachs. *) Der sogenannte Pfahl ist ein mächtiger Quarzzug, dessen Quarz früher zur Glasbereitung verwendet wurde. **) Passau.
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